Am 08.08.2005 feierte die
Siedlergemeinschaft Wupperplatz ihr 70-jähriges Bestehen. Die Entstehung
der Siedlung Wupperplatz wurde durch ein Plakat der GAG angestoßen,
dass 1933 an einer Baubude in Köln-Buchforst hing. Danach sollte in
Köln-Höhenhaus mit Hilfe von Arbeitslosen eine Siedlung erstellt werden,
die nach Fertigstellung von den Arbeitslosen bewohnt werden und nach einer
Frist von 5 Jahren in deren Eigentum übergehen sollte. Der erste
Spatenstich erfolgte 1934 auf dem Kinzigweg am Haus Nr. 46, das dann auch
als erstes fertig gestellt wurde. Die dort Arbeitenden wuchsen schon früh
zur "Siedlergemeinschaft Wupperplatz" zusammen. Nach dem Richtfest, bei
dem jeder 10 Reichsmark erhielt, wurden die Häuser nach folgendem Schema
verlost: Da es sich um Doppelhäuser handelte, konnten sich jeweils zwei
Männer, die unmittelbare Nachbarn werden wollten, zusammentun. Danach
wurde aus einem Hut ein Zettel gezogen, auf dem die Nummer des Hauses
stand, das fortan von beiden Familien bewohnt werden sollte. So wurde
erreicht, dass alle Häuser gleich gut erbaut wurden. Nach dem Einzug
begann die Kultivierung der Gärten. Jeder erhielt beim Einzug 1 Heuwagen,
1 Ballen Tord, 1 Kaninchen, 4 Hühner, 1 Birn-, 1 Apfel-, ein Kirsch-, 1
Pfirsichbaum, einige Johannis- und Stachelbeersträucher. Damit war die
Sorge um das tägliche Brot vorbei. Leider wurde im zweiten Weltkrieg die
Wupperplatzsiedlung nicht von Bomben verschont.Viele Siedlerfrauen ließen
daher sich und ihre Kinder evakuieren. Als sie nach dem Krieg zu Fuß
zurückkehrten, waren die meisten Häuser von Fremden bewohnt, die selbst
ihre Wohnungen im Bombenhagel verloren hatten. Daraufhin wurde
zusammengerückt und teilweise bis zu vier Familien bewohnten eine
Siederstelle. Im Lauf der Jahre normalisierte sich das Leben und bezog
jeder wieder eine eigene Siedlerstelle. Manche bauliche Veränderung wurde
vorgenommen und heute züchtet kaum noch jemand Kartoffel und Gemüse. (Quelle: Festschrift 70 Jahre)
Die Siedlergemeinschaft trifft sich an jedem ersten Dienstag im Monat ab
19 Uhr in der Gaststätte"Zum Grinkenschmied" (
www.grinkenschmied.de ) Erste
Vorsitzende ist Helga Franck (2005)
(zum
zweiten Teil der Fotos)
|