Liebe Bürgerinnen und
Bürger,
die nächste Wahlperiode
wird eine der wichtigsten für die Zukunft unseres Sozialstaates werden. Es
stehen entscheidende Reformen für das Gesundheitssystem, die
Pflegeversicherung, das Rentensystem, unsere Schulen und Hochschulen und
für den Arbeitsmarkt an. CDU und FDP wollen die solidarische
Krankenversicherung teilweise oder ganz abschaffen, indem sie auf eine vom
Einkommen unabhängige Kopfpauschale |
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Karl Lauterbach vor seinem
Wahlkreisbüro
(Foto: Mück) |
Rentner, Familien und
Menschen mit geringem Einkommen wären die großen Verlierer dieser Reform.
Die Pflegeversicherung soll privatisiert werden. Davon würden nur die
Jungen mit hohem Einkommen profitieren, alle anderen würden verlieren.
Pflege würde wieder zum Sozialhilferisiko werden. Für die Rente sind
weitere Kürzungen bereits angesagt, Altersarmut für viele wäre die Folge.
Im Schulsystem soll es bei der ungerechten Benachteiligung der Kinder aus
Arbeiterfamilien und Migrantenfamilien bleiben, weil eine große Reform zur
Überwindung der Strukturprobleme von den so genannten „Eliten“ des Landes
abgelehnt wird. Am Arbeitsmarkt setzen CDU und FDP auf die Lockerung des
Kündigungsschutzes und auf einen neuen Niedriglohnsektor. Das würde
bedeuten, dass viele nicht nur den Schutz des Sozialstaates sondern auch
die letzten Absicherungen ihres Arbeitsplatzes verlieren würden. Man
müsste insgesamt eine Amerikanisierung Deutschlands befürchten, die
Wirtschaftsverbände bekämen endlich die Reform, für die sie den
Sozialstaat seit Jahren schlecht geredet haben.
Um all das abzuwenden,
muss die SPD es schaffen, den Wählern die Gefahren eines möglichen
Machtwechsels zu vermitteln und für eine glaubhafte Alternative kämpfen.
Einen Sozialstaat baut man in 50 Jahren auf, zerstören kann man ihn in
wenigen Monaten. Die SPD kann nur überzeugen, wenn sie unseren Sozialstaat
konsequent verteidigt. Dazu gehört die Einführung einer Bürgerversicherung
für Gesundheit und Pflege, die Stärkung der Rentenabsicherung für
Einkommensschwache und eine Generalüberholung unseres Bildungssystems. Nur
durch die Einführung hochwertiger kostenloser Vorschulen und
Ganztagsschulen für alle kann erreicht werden, dass auch die Kinder von
Arbeitern, kleinen und mittleren Angestellten und von Migranten eine faire
Chance in unserer Gesellschaft bekommen. Dies ist gleichzeitig der
wichtigste Schritt, die Massenarbeitslosigkeit zu überwinden. Länder mit
besseren Bildungssystemen und höheren Erwerbsquoten für Frauen erreichen
mehr Wirtschaftswachstum und reduzieren ihre Arbeitslosigkeit. Ein
flächendeckendes Angebot von Ganztagsschulen könnte sogar die
Geburtenquote erhöhen, die in Deutschland viel zu niedrig ist. Durch eine
echte sozialdemokratische Modernisierung unseres Sozialstaates würden
Arbeitsplätze geschaffen und unsere Gesellschaft würde eine gerechtere und
bessere werden.
Ich möchte selbst für
diese Reformen kämpfen, indem ich im Wahlkreis Mülheim - Leverkusen für
den Bundestag kandidiere. Es macht für mich keinen Sinn, als Professor der
Universität zu Köln die Systeme der sozialen Sicherung nur zu erforschen,
während sie von anderen abgebaut werden. Als Mitglied der SPD habe ich in
den vergangenen Jahren Ulla Schmidt und diverse Gremien der SPD beraten,
jetzt ist es Zeit, selbst für mehr soziale Gerechtigkeit zu streiten. Im
Wahlkreis Mülheim - Leverkusen leben genau die Menschen, die von einer
gerechteren und besseren Gesellschaft profitieren würden. Für sie würde
ich eintreten, vor Ort und in Berlin.
Ihr Karl Lauterbach |